Primitive Waffentechnik im modernen Krieg
Gerade während Überfällen auf feindliche Schützengräben zeigte sich die primitive Keule der modernen Waffentechnik gegenüber oft überlegen. Beim Einsatz von Granaten oder Gewehren konnte es in den beengten Raumverhältnissen rasch passieren, dass man damit auch sich selbst und eigene Kameraden verletzte. Die Grabenkeule aber ließ sich im Nahkampf auf beengtem Raum zielgerichtet führen und zudem lautlos einsetzen – bei Überraschungsangriffen ein großer Vorteil.

Der Blick in einen deutschen Schützengraben, der von britischen Soldaten erobert wurde, macht die beengten Platzverhältnisse deutlich Fotografie, Frankreich, Juli 1916 (Quelle: John Warwick Brooke, Public domain, via Wikimedia Commons)
Neben den beschriebenen Vorteilen im Grabenkampf ist auch die leichte Verfügbarkeit von Grabenkeulen zu erwähnen. Die Soldaten bauten diese Waffen in Handarbeit mit den Materialien, die ihnen zur Verfügung standen: Holz, Nägel und andere Eisenutensilien. Jede Grabenkeule ist ein Unikat, es gab keine vereinheitlichte, serienmäßige Herstellung. Neben Grabenkeulen setzten die Soldaten zudem häufig jene handlichen Spaten ein, mit denen sie die Schützengräben ausbauten. Oft schliffen sie dazu die Ränder des Spatenblatts scharf.
Die Grabenkeule im Deutschlandmuseum
Die im Deutschlandmuseum ausgestellte Grabenkeule ähnelt im Aufbau anderen Grabenkeulen jener Zeit. Es handelt sich um einen 46 cm langen, konisch-runden Holzschaft mit breitem Vorderteil. An diesem befinden sich Nägel, die an den Seiten bis zum Nagelkopf in das Holz getrieben wurden. So verstärken sie das Holz und erhöhen die Schlagkraft der Keule bei Hieben. An der Oberseite ragt ein Nagel mit der Spitze voran aus dem Holz, wodurch sich die Keule auch als Stichwaffe einsetzen ließ. Der Griff der Keule weist eine einfache Riffelung auf, welche die Griffigkeit der Waffe verbesserte.
Die Grabenkeule als historisches Objekt wird in der Ausstellung des Deutschlandmuseums im nachgebauten Schützengraben neben moderner Waffentechnik des Ersten Weltkriegs gezeigt. Gerade ihre Primitivität und Individualität hebt sie gegenüber der industriellen Waffentechnik hervor und verdeutlicht eindrucksvoll die Brutalität des Kriegs.
Objektinfos
Bezeichnung
- Datierung 1914-1918
- Epochenraum Kaiserreich
- Kategorie Waffen
- Herkunft Deutschland/Frankreich
- Dimensionen 4 x 46 x 4 cm (BxHxT)
- Material Holz, Metall
Objektinfos
Bezeichnung
- Datierung 1914-1918
- Epochenraum Kaiserreich
- Kategorie Waffen
- Herkunft Deutschland/Frankreich
- Dimensionen 4 x 46 x 4 cm (BxHxT)
- Material Holz, Metall

Über das Deutschlandmuseum
Ein immersives und innovatives Erlebnismuseum über 2000 Jahre deutscher Geschichte
Lesetipps und Links
Lebensretter? Der Deutsche Stahlhelm im Ersten Weltkrieg
Deutsches Panzermuseum Munster
Lebensretter? Der Deutsche Stahlhelm im Ersten Weltkrieg
Deutsches Panzermuseum Munster
Artikel teilen
Weitere Objekte dieser Sammlung
Geschichte erleben

Besuche das einzigartige Deutschlandmuseum und tauche ein in die Geschichte
2000 Jahre
12 Epochen
1 Stunde