Wiedervereinigung
1990
Wiedervereinigung
Neubeginn mit Höhen und Tiefen
Die friedliche Revolution der DDR-Bürger mündete 1989 in den Fall der Mauer und ebnete den Weg zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Die Hauptstadt Berlin mit ihrer vielfältigen Kultur und Großereignisse wie die WM 2006 veränderten seitdem das Gesicht Deutschlands. Doch auch verschiedene Krisen gehören zur neuesten deutschen Geschichte.
Friedliche Revolution und Mauerfall
Ende der 1980er-Jahre entspannte sich, vor allem durch die Reformen des sowjetischen Staatschefs Gorbatschow, die Lage im Kalten Krieg zwischen Ost und West. In der DDR führte die Unzufriedenheit vieler Bürger mit der die Neuerungen ignorierenden Politik der SED-Regierung und der Mangelwirtschaft zu öffentlichen Protesten und einer Ausreisewelle.
Vor allem bei den großen Montagsdemonstrationen forderten die Bürger politische Veränderungen und mehr Freiheit. Als die überforderte DDR-Regierung Reiseerleichterungen zugestand, strömten am 9. November 1989 Tausende Menschen zu den Grenzübergängen der Berliner Mauer. Angesichts des Ansturms wurden diese geöffnet und alle durften passieren.
Nach Regelung der politischen und rechtlichen Formalitäten zu einer Wiedervereinigung stimmten schließlich die Regierungen der beiden deutschen Staaten dem Einigungsvertrag zu. Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik bei.
Nach Jahrzehnten der Trennung: Menschenmassen 1989 auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor Fotografie, unbekannt, November 1989 (Quelle: Wikimedia Commons, Reproduktion von User Lear 21, CC BY-SA 3.0 DEED)
Entwicklung Berlins und Imagewandel
Die durch die Wiedervereinigung veränderte politische Situation in Europa ermöglichte 1992 die Gründung der EU, der anfangs neben Deutschland elf weitere Staaten angehörten. Der enge politische und wirtschaftliche Zusammenschluss der beteiligten europäischen Länder wurde 2002 durch die Einführung des Euro als gemeinsame Währung ausgebaut.
Berlin als Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands entwickelte sich zu einem europäischen Knotenpunkt mit großer politischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Kunstaktionen wie die Verhüllung des Reichstags durch Christo sowie die einzigartige Szene für elektronische Musik mit legendären Clubs und der Loveparade veränderten Berlin und machten die Stadt zu einer kulturellen Hochburg.
Die sonnige, fröhliche und gastfreundliche WM 2006 verbesserte das Image Deutschlands im Ausland nachhaltig Fotografie, Fanmeile Berlin, Juni 2006 (Quelle: Shutterstock.com/360b)
Die gastfreundliche und ausgelassene Stimmung der (Herren-)Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 beeinflusste das Image der Deutschen im Ausland positiv. Gleichzeitig zeigte sich in den Fahnenmeeren ein neues deutsches Nationalbewusstsein, das auch Kritiker auf den Plan rief.
Die Narben der Geschichte sind jedoch nicht gänzlich ausgeheilt. Unterschiedliche Lebensverhältnisse in den alten und neuen Bundesländern sind bis heute ein Thema. Das geeinte Deutschland ist zudem internationalen Herausforderungen und Krisen ausgesetzt. Die Zukunft wird zeigen, wie sich derartige Belastungen auf die deutsche Gesellschaft und Politik auswirken.
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1990
Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der BRD bei, nachdem eine friedliche Revolution der DDR-Bürger ein Jahr zuvor den Fall der Mauer eingeläutet hatte.
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FAQ
Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik Deutschland bei.
Aufgrund von monatelangen Demonstrationen sah sich die DDR-Regierung gezwungen, ihren Bürger Zugeständnisse bei der Reisefreiheit zu machen. Am 9. November 1989 wurden die Grenzübergänge der Berliner Mauer geöffnet. Nach ausführlichen politischen Verhandlungen trat die DDR am 3. Oktober 1990 offiziell der Bundesrepublik bei.
Das wiedervereinigte Deutschland wurde zu einem der wirtschaftlich stärksten und politisch einflussreichsten Länder Europas. 1992 war es eine treibende Kraft bei der Gründung der EU.
Die Auflösung der DDR geschah am 3. Oktober 1990, als das Gebiet der DDR der Bundesrepublik Deutschland beitrat.