Frauentage propagieren die völlige Gleichstellung von Mann und Frau
Anfang des 20. Jahrhunderts kam in den USA die Idee eines Frauentags auf, um die Rechte von Frauen zu stärken. Davon angeregt, beantragte 1910 auf der „Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz“ in Kopenhagen die deutsche Sozialistin Clara Zetkin die Einführung eines internationalen Frauentags. In den deutschsprachigen Ländern fand darauf ab 1911 jährlich an unterschiedlichen Tagen ein Frauentag statt, der sich vor allem für das Frauenwahlrecht einsetzte. Mit dem Ende des Kaiserreichs wurde dieses Ziel in Deutschland Wirklichkeit.
In Russland hatten am 8. März 1917 streikende Frauen mit zum Beginn der Revolution und zum Sturz des Zaren beigetragen. Um daran zu erinnern, forderte 1921 in Moskau eine „Konferenz kommunistischer Frauen“ die Einführung eines internationalen Gedenktags am 8. März. An diesen Termin hielten sich in den folgenden Jahren die deutschen Kommunisten, bevor die Nazis Frauentage generell verboten und stattdessen den Muttertag zum offiziellen Feiertag machten. Ab 1946 wurde in der Sowjetischen Besatzungszone und dann in der DDR der Internationale Frauentag am 8. März wieder gefeiert. Im Westen Deutschlands verloren Frauentage an Bedeutung, obwohl eine Gleichstellung von Mann und Frau mitnichten erreicht war. 1977 forderte eine UN-Resolution alle Staaten auf, „für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ einen Gedenk- bzw. Feiertag festzulegen. Erst nach der Wiedervereinigung nahm die Idee in Deutschland Fahrt auf: Seit 2019 ist in Berlin, seit 2023 auch in Mecklenburg-Vorpommern der Frauentag am 8. Mai gesetzlicher Feiertag.

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