Ein 43-Jähriger erschießt gezielt neun Menschen mit Migrationshintergrund
Der alleinstehende Tobias Rathjen litt jahrelang unter paranoiden Wahnvorstellungen, besaß aber als Mitglied von Schützenvereinen legal mehrere Schusswaffen. Über mehrere Jahre hinweg entwickelte er rassistische und fremdenfeindliche Vorstellungen, die darin gipfelten, „Feinde“ des deutschen Volks „vernichten“ zu müssen.
Anfang 2020 kundschaftete Rathjen in seinem Wohnort Hanau mehrere Örtlichkeiten aus, an denen sich Menschen mit Migrationsgeschichte trafen. Am 19. Februar 2020 steuerte er seinen Wagen abends in die Hanauer Innenstadt und erschoss dort in und vor zwei Bars drei Menschen. Anschließend fuhr er in den Stadtteil, in dem er wohnte, und traf dort im Bereich eines Kiosks und eines Lokals weitere sechs Menschen tödlich. Insgesamt fünf weitere Menschen wurden an beiden Tatorten verletzt, bevor Rathjen in seiner Wohnung seine Mutter und schließlich sich selbst erschoss. Es handelte sich um einen der tödlichsten fremdenfeindlichen Anschläge in Deutschland nach dem Ende der Nazi-Herrschaft.
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