Der Abriss des Palasts der Republik beginnt
Das im historischen Zentrum Berlins stehende große Stadtschloss der Hohenzollern wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. Obwohl eine Wiederherstellung möglich gewesen wäre, wurde das Gebäude 1950/51 gesprengt. Von 1973 bis 1976 ließ man auf dem ehemaligen Schlossareal einen aufwendigen Prachtbau errichten, der als zentraler Unterhaltungsort der Hauptstadt dienen und die Erfolge des Staates symbolisieren sollte. In diesem „Palast der Republik“ befanden sich die Volkskammer der DDR, Kultureinrichtungen sowie Restaurants, Cafés und anderes mehr. Die Bürger kamen in großer Zahl in das Gebäude, das wegen seiner strahlenden Beleuchtung auch als „Erichs Lampenladen“ (nach Staats- und Parteichef Erich Honecker) bekannt war.
Im Jahr der Wiedervereinigung 1990 wurde der imposante Bau wegen der starken Asbestverseuchung geschlossen. Während der Bauzeit waren die Gefahren von Asbest längst bekannt und die Verwendung des Materials in der DDR eigentlich verboten, die Verantwortlichen der SED hatten aber für den Palast eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Um die Jahrtausendwende forderten zahlreiche Bürger die Erhaltung des Gebäudes. Die sehr hohen Kosten, die eine Sanierung erfordert hätte, führten jedoch zum Abriss, der am 6. Februar 2006 begann und bis 2008 dauerte. Heute steht an seiner Stelle wieder das Stadtschloss, das ab 2013 rekonstruiert wurde und seit 2020 das Humboldtforum beherbergt.
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