Zwei Menschen sterben bei Straßenschlachten zwischen Polizei und „68ern“
Wie in anderen Ländern auch hatte sich in den 1960er-Jahren in der Bundesrepublik eine studentisch geprägte, linksgerichtete und gesellschaftskritische Bewegung entwickelt, die 1968 ihren Höhe- und Scheitelpunkt erreichte. Die Bewegung richtete sich gegen kapitalistische Ausbeutung, den vom NATO-Verbündeten USA geführten Vietnamkrieg, die NS-Vergangenheit einflussreicher Deutscher und die geplanten Notstandsgesetze, mit denen viele ein neues Ermächtigungsgesetz kommen sahen. Die Studenten strebten eine antiautoritäre Erziehung, einen vollständigen Antifaschismus und eine außerparlamentarische Opposition („APO“) gegen die ab 1966 regierende Große Koalition an. Nach der Erschießung eines demonstrierenden Studenten 1967 und vor allem nach dem Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke am 11. April 1968 heizte sich die Stimmung an den Universitäten immer mehr auf und die Spannungen stiegen.
Die folgenden Osterunruhen erreichten am 15. April, dem Ostermontag, ihren Höhepunkt: Ein Fotoreporter und ein Student starben in München an Schlag- oder Wurfverletzungen, ob die Urheber Studenten oder Polizei waren, konnte nicht eindeutig ermittelt werden. Wenige Wochen später wurden die Notstandsgesetze verabschiedet. Die Studentenbewegung entwickelte sich in verschiedene Richtungen. Ein kleinerer Teil sah mehr und mehr Gewalt als legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung an, und für einige führte dieser Weg in den Terrorismus der Roten Armee Fraktion (RAF).

Über das Deutschlandmuseum
Ein immersives und innovatives Erlebnismuseum über 2000 Jahre deutscher Geschichte
Das ganze Jahr im Überblick












































