Die deutsche Nordseeküste wird von der schwersten je gemessenen Sturmflut heimgesucht
Anfang des Jahres 1962 bestimmten anhaltende Westwinde das Wettergeschehen an der deutschen Nordseeküste. Am 16. Februar kam es zu heftigen Stürmen, die bei Ebbe das Zurückströmen des Wassers in das Meer verhinderten. In der Nacht entwickelte sich ein Orkan mit Windgeschwindigkeiten, die außerhalb des Messbereichs der Messgeräte lagen. In kurzer Zeit stiegen die Wasserstände an den Unterläufen von Weser und Elbe stark an, etliche Deiche brachen und gewaltige Überschwemmungen breiteten sich aus.
Vor allem in Hamburg waren die Folgen gravierend: Ein Sechstel des Stadtgebiets stand unter Wasser, 6 000 Gebäude waren zerstört und 20 000 Einwohner obdachlos, 315 Menschen starben (im gesamten Küstenbereich 340). Dass es zu dieser Katastrophe kam, hatte auch viel mit behördlichem Versagen zu tun. So waren in Hamburg Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs an den Deichen nur notdürftig repariert. Die Behörden unterschätzten die Gefahr, weshalb angemessene Maßnahmen und Warnungen unterblieben.
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