1947 beginnt der Buchenwald-Hauptprozess
Im KZ Buchenwald bei Weimar waren zwischen 1937 und 1945 mehr als 277 000 Menschen in Haft. Die Zahl der Todesopfer wird auf etwa 56 000 geschätzt, obwohl es sich nicht um ein „Vernichtungslager“ handelte. Das Gelände wurde am 11. April 1945 von der US-Armee eingenommen. Wenige Tage später mussten sich auf Anweisung der Amerikaner 1 000 Einwohner des nahe gelegenen Weimar die Leichenberge im Lager ansehen. Nach dem vorher vereinbarten Abzug der US-Truppen aus Thüringen zeigten die anschließend zuständigen Sowjets nur ein geringes Interesse an der juristischen Aufarbeitung der Verbrechen. Am 11. April 1947 begann vor einem amerikanischen Militärgericht in Dachau der Buchenwald-Hauptprozess. Alle 31 wegen Kriegsverbrechen angeklagten Personen wurden schuldig gesprochen, neun Haftstrafen und 22 Todesurteile verhängt, allerdings nur neun vollstreckt. Ilse Koch, Ehefrau eines Lagerkommandanten und als „Hexe von Buchenwald“ berüchtigt, erhielt nach ihrer Entlassung von einem bundesdeutschen Gericht eine lebenslängliche Freiheitsstrafe.
Weitere Ereignisse des 11. April
11.04.1961 Der Prozess gegen Adolf Eichmann
SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann war im Dritten Reich für die Organisation der Verfolgung, Vertreibung und Deportation von Juden zuständig und somit mitverantwortlich für den NS-Massenmord. 1960 wurde er in Argentinien, wohin er nach in der Nachkriegszeit geflohen war, vom israelischen Geheimdienst gekidnappt und nach Israel gebracht. Der Prozess gegen ihn in Jerusalem begann am 11. April 1961 und endete mit dem Todesurteil, das ein gutes Jahr später vollstreckt wurde.

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