Im Osten Deutschlands wird die staatliche Jugendorganisation aufgebaut
Am 7. März 1946 wurde in der Sowjetischen Besatzungszone die „Freie Deutsche Jugend“ gegründet. Wie der Name schon sagt, hatte man ursprünglich die Bildung einer „freiheitlichen deutschen Jugendbewegung“ als Ziel, die antifaschistisch, unabhängig, überparteilich und humanistisch sein sollte. Nach Gründung der DDR entwickelte sich die FDJ zu einer SED-dominierten bzw. parteikonformen Jugendorganisation. Diese sollte neben der Schule dazu beitragen, dass aus den Jugendlichen der DDR „klassenbewusste Sozialisten“ wurden. Um die jungen Menschen zu gewinnen, wurden eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten angeboten. Die Blauhemden bzw. -blusen, die die FDJ-Mitglieder seit 1948 trugen, machten die Zugehörigkeit zur Staatsjugend sofort sichtbar.
Offiziell war die Mitgliedschaft freiwillig, doch drohten Nicht-Mitgliedern Nachteile durch linientreue Lehrer, bei der schulischen Laufbahn und der Studien- oder Berufswahl. Entsprechend waren Mitte der 1980er-Jahre um die 80 % der Jugendlichen bei der FDJ. Nach der Wende sank die Mitgliederzahl innerhalb eines Jahres auf ein Hundertstel, heute ist die Organisation politisch bedeutungslos.

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