Die Rote Armee rückt in das größte NS-Vernichtungslager ein
Im Rahmen der rassistischen nationalsozialistischen Ideologie setzten NS-Täter während des Zweiten Weltkriegs den Plan um, Millionen von Menschen physisch zu vernichten. Das ab 1941 errichtete Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Südwestpolen wurde weltweit zum Symbol für den Massenmord, der in Bezug auf die fabrikmäßig betriebene Durchführung und die Zahl der Opfer in der Geschichte ohne Beispiel ist. Im größten deutschen Vernichtungslager wurden von 1942 bis 1944 mehr als 1,1 Millionen Menschen getötet: neben etwa 1 Millionen Juden vor allem Sinti und Roma, Homosexuelle und Polen. Den größten Teil der meist in Viehwaggons nach Auschwitz transportierten Menschen brachte man gleich nach der Ankunft in die Gaskammern. Von den 400 000 Häftlingen, die zur Arbeit bestimmt waren – meist Männer –, erlagen mehr als die Hälfte den extrem harten Arbeitsbedingungen oder starben an Hunger und Krankheiten.
Als 1944 die Ostfront und damit die Rote Armee näher rückte, stoppte man in Auschwitz im November die Vergasungen und begann das Lager abzubrechen, um Spuren zu verwischen. Ab dem 17. Januar 1945 wurden 60 000 Menschen in „Todesmärschen“ nach Westen getrieben. Im Lager zurück blieben schwache und kranke Häftlinge, deren Tötung eigentlich geplant gewesen war. Das verhinderte wohl das unerwartet schnelle Vordringen der sowjetischen Truppen. Diese befreiten am 27. Januar 1945 etwa 7 500 Menschen und bald erfuhr man weltweit von den nationalsozialistischen Verbrechen, die heute oft mit den Begriffen „Holocaust“ oder „Shoa“ bezeichnet werden.
In Auschwitz gibt es heute eine Gedenkstätte mit Museum. Der 27. Januar ist in Deutschland „Gedenktag für die Opfer des NS“ und weltweit „Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“.
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