Mit einer „Ministerfahrt“ wird die „Stammstrecke“ der Berliner U-Bahn eröffnet
Ende des 19. Jahrhunderts besaß die Zweimillionen-Metropole Berlin bereits eine das damalige Stadtgebiet umrundende „Ringbahn“ (seit 1877) und eine als Hochbahn durch das Zentrum führende „Stadtbahn“ (seit 1882). Ab 1896 begann man nun auch eine U-Bahn zu errichten. Aus Angst der Behörden um die Stabilität der noch neuen Kanalisation wurde der erste Abschnitt allerdings als Hochbahn auf Streben gebaut. Die „Stammstrecke“ führte vom Stralauer Tor an der Oberbaumbrücke zum Gleisdreieck und weiter bis zum Zoologischen Garten. Lediglich der Abzweig vom Gleisdreieck zum Potsdamer Platz sowie der Abschnitt östlich des Zoologischen Gartens verliefen teils unterirdisch, hier entstanden die ersten Tunnelbahnhöfe.
Am 15. Februar 1902 konnte ein ausgewählter Personenkreis, darunter mehrere Minister, die Strecke bei der „Ministerfahrt“ begutachten. Wenige Tage bzw. Wochen später erfolgte abschnittsweise die Inbetriebnahme für die Öffentlichkeit. Noch im selben Jahr wurde die Strecke in beide Richtungen verlängert. Weltweit war Berlin die siebte Stadt mit einer U-Bahn (die erste wurde 1863 in London gebaut).
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