Der Deutsche Bund reagiert auf den Unmut der Bevölkerung
Die Ursprünge der deutschen Nationalflagge gehen vermutlich auf die Farben einer studentisch geprägten Freiwilligentruppe in den Befreiungskriegen gegen Napoleon 1813-15 zurück: Das „Lützowsche Freikorps“ trug schwarze Uniformen mit goldfarbenen Knöpfen und roten Aufschlägen. Als 1815 in Jena die „Urburschenschaft“ gegründet wurde, die für die Idee eines deutschen Nationalstaats schwärmte, wurden die Farben für die Fahne der Organisation gewählt. Die Farbkombination wurde bald allgemein populär, zumal man auch Verbindungen zum schwarzen Reichsadler mit rotem Schnabel und roten Füßen sah, der auf goldfarbenem Grund das Symbol des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation“ dargestellt hatte. Als Anfang 1848 die Unzufriedenheit der Menschen mit den Verhältnissen in Deutschland immer deutlicher wurde, erklärte am 9. März, noch vor Ausbruch der eigentlichen Märzrevolution, der Bundestag des Deutschen Bundes die Farben Schwarz-Rot-Gold zu den offiziellen Bundesfarben.
Nach dem Scheitern der Revolution wurden die Farben wieder unterdrückt, da sie vor allem als Symbol der republikanischen bzw. demokratischen und damit gegen die Fürsten gerichteten Nationalbewegung galten. Entsprechend wählte das Kaiserreich eine neue Nationalflagge, nämlich Schwarz-Weiß-Rot, welche auch die Nazis benutzten, bevor sie sich auf die Hakenkreuzflagge beschränkten. Die erste deutsche Demokratie, die Weimarer Republik, hatte vorher Schwarz-Rot-Gold als Reichsflagge eingeführt. 1949 wählten sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR Schwarz-Rot-Gold als Nationalflagge, und das wiedervereinigte Deutschland behielt dies bei.

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