Franz Joseph Buß hält in der Badischen Ständeversammlung die „Fabrikrede“
In der Zeit vor der Märzrevolution, dem „Vormärz“, wuchs in den Ländern des Deutschen Bundes die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den politischen Verhältnissen. In den Parlamenten der Länder kamen häufig jedoch nur die Anliegen der wohlhabenderen Bürger zur Sprache, während die Probleme der wachsenden Anzahl der Industriearbeiter kaum thematisiert wurden. 1837 wurde Franz Joseph Buß für einen Wahlkreis bei Offenburg in die Zweite Kammer der Badischen Ständeversammlung gewählt.
Kurz darauf erregte er mit der als „Fabrikrede“ bekanntgewordenen ersten sozialpolitischen Rede vor einem deutschen Parlament Aufmerksamkeit. Der Katholik erkannte die negativen Folgen der Industrialisierung für die Arbeiter und erhob für seine Zeit ausgesprochen fortschrittliche Forderungen: Unterstützung für Kranke und Unfallopfer durch die Arbeitgeber, Regelung der Arbeitszeit und der Kinderarbeit, Kündigungsfristen, eine Fabrikaufsicht und berufliche Weiterbildung für Arbeiter. Vielleicht war Buß seiner Zeit zu weit voraus – die Rede hatte jedenfalls keinerlei Auswirkungen auf die Arbeitsverhältnisse.

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