Französische Truppen hinterlassen im Pfälzischen Erbfolgekrieg eine Spur der Verwüstung
Ludwig XIV. von Frankreich, der „Sonnenkönig“, hatte ein großes, stets verfügbares („stehendes“) Heer aufgebaut und versuchte mit diesem, sein Reich vor allem auf Kosten deutscher Gebiete zu vergrößern. Um seinen expansionistischen Zielen eine rechtliche Grundlage zu geben, ließ er sich dazu von französischen Gerichten angebliche Erbansprüche bestätigen, die außerhalb Frankreichs keinerlei Anerkennung fanden. Trotzdem rückten Ludwigs Truppen in das Elsass, die Pfalz, das Saarland und andere Gebiete des Heiligen Römischen Reichs ein und annektierten diese.
Das zunächst wegen des Kriegs gegen die Türken abgelenkte Reich bildete Anfang 1689 eine Allianz mit anderen Mächten und erklärte Frankreich den „Reichskrieg“. Ludwig XIV. zog sein Militär vor den anrückenden Gegnern zurück, ließ aber die Pfalz, Teile Badens und andere Gebiete systematisch verwüsten. Beim Verlassen der kurpfälzischen Hauptstadt Heidelberg steckten die Soldaten so am 2. März 1689 Stadt und Schloss in Brand. Als der Krieg weiterging, kehrten die Franzosen Jahre später zurück, zerstörten Mauern und Türme mit Sprengstoff und das Heidelberger Schloss wurde zur Ruine. Erst 1697 ging der Krieg zu Ende. Nach dem Friedensschluss durfte Frankreich das Elsass mit Straßburg behalten, musste jedoch die meisten anderen deutschen Gebiete wieder zurückgeben.

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