Deutsche Teilung

1945

Deutsche Teilung

Zwei Staatsgründungen, ein Wirtschaftswunder

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele deutsche Städte zerstört und ganz Deutschland war durch die Siegermächte besetzt. Aus den Besatzungszonen entstanden zwei politisch und wirtschaftlich grundverschiedene deutsche Staaten. Bald sorgte das westdeutsche Wirtschaftswunder für eine neue Lebensqualität, die immer mehr Menschen dazu brachte, die DDR in Richtung Westen zu verlassen.

Kriegsniederlage und Luftbrücke: Gründung von BRD und DDR

Nach der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg teilten die Siegermächte Großbritannien, USA, Frankreich und Sowjetunion Deutschland in vier Besatzungszonen, die Stadt Berlin in vier Sektoren auf. Die deutschen Ostgebiete wurden abgetrennt, zwölf Millionen dort lebende Deutsche vertrieben. Die Kriegsschäden waren gewaltig, Hunger und Wohnraummangel weit verbreitet.

Aufgrund der unterschiedlichen politischen Systeme der Siegermächte entstanden schnell Spannungen bezüglich der zukünftigen politischen Ausrichtung Deutschlands sowie des Status Berlins. Zur Durchsetzung politischer Forderungen blockierte die Sowjetunion 1948 das von den Westmächten kontrollierte West-Berlin, welches fast ein Jahr lang mittels einer Luftbrücke durch die Flugzeuge der Westalliierten (“Rosinenbomber”) versorgt wurde. Die Blockade hatte aus sowjetischer Sicht keinen Erfolg, wirkte sich aber positiv auf das Verhältnis von Amerikanern und Briten mit der Berliner sowie der westdeutschen Bevölkerung aus.

Nachdem sich zeigte, dass eine Einigung nicht zu erreichen war, kam es zur Teilung des Landes: 1949 entstand aus den drei westlichen Besatzungszonen die Bundesrepublik Deutschland (BRD) als parlamentarische Demokratie, im Osten aus der sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik (DDR) als sozialistischer Staat

Ein „Rosinenbomber“ während der Berliner Luftbrücke Fotografie, Henry Ries, 1948 (Quelle: US Air Force via Wikimedia Commons)

Deutschland in den 50er-Jahren: Volksaufstand und Wirtschaftswunder

In der DDR stellte der Umbau zu einer sozialistischen Zentralplanwirtschaft eine starke Belastung für die Wirtschaft und den Lebensstandard der Bevölkerung dar. Am 17. Juni 1953 demonstrierten deswegen mehr als eine Million Menschen in der DDR gegen die Regierung, doch der Aufstand wurde mit Hilfe der Sowjetunion blutig niedergeschlagen. In den Folgejahren baute die DDR-Regierung einen repressiven Überwachungsstaat auf, um kritische Tendenzen in der Bevölkerung bereits im Keim zu ersticken.

Niederschlagung des Volksaufstands in der DDR: Sowjetische Panzer in Leipzig am 17. Juni 1953 Fotografie, unbekannt, 1953 (Quelle: Bundesarchiv, B 285 Bild-14676, CC-BY-SA 3.0)

Die marktwirtschaftlich orientierte BRD verzeichnete mit amerikanischer Unterstützung durch den Marshallplan einen raschen Aufschwung. Das sogenannte Wirtschaftswunder nahm in den 1950er-Jahren zunehmend Gestalt an. Der materielle Wohlstand nahm zu, deutsche Unternehmen prosperierten, die Arbeitslosigkeit sank. Viele DDR-Bürger sahen ihre Zukunft daher im Westen und flüchteten in die Bundesrepublik. Um diese Fluchtbewegung zu stoppen, schloss die DDR ihre Grenzübergänge und errichtete am 13. August 1961 die Berliner Mauer.

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1945

Im Jahr 1945 wurde das besetzte Deutschland durch die Siegermächte Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich in vier Besatzungszonen aufgeteilt.

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FAQ

Nach der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen durch die vier Siegermächte Großbritannien, USA, Frankreich und Sowjetunion. Über die zukünftige politische Verfassung Deutschlands bestand zwischen den ehemaligen Alliierten Uneinigkeit. Während in den drei westlichen Besatzungszonen 1949 schließlich die BRD als demokratischer Staat entstand, wurde die DDR als sozialistischer Staat nach sowjetischem Vorbild aufgebaut.

Die beiden deutschen Staaten Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) bestanden von ihrer Gründung im Jahr 1949 bis zur Wiedervereinigung zu einem gemeinsamen Staat im Jahr 1990.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen BRD und DDR lag in den politischen Systemen. Die BRD war eine repräsentative Demokratie, bei der die Bevölkerung in freien und geheimen Wahlen Abgeordnete verschiedener Parteien wählte, welche die politischen Entscheidungen fällten. In der DDR gab es ein sozialistisches Einparteiensystem, bei dem die Staatspartei SED alle politischen Entscheidungen bestimmte. Auch die Wirtschaftssysteme waren grundverschieden. Während im Westen eine freie Marktwirtschaft vorhanden war, gab es in der DDR eine sozialistische Planwirtschaft.

DDR steht für Deutsche Demokratische Republik, BRD für Bundesrepublik Deutschland. Die zwei deutschen Staaten existierten zwischen 1949 und 1990.