Aufklärung

1740

Aufklärung

Verstand contra religiöse Dogmen

In der Epoche der Aufklärung veränderten sich wesentliche Grundsätze des Denkens der Menschen und damit letztlich auch die Gesellschaft. Bis dahin hatte man traditionelle religiöse Glaubenssätze und darauf fußende gesellschaftliche Vorstellungen weitgehend akzeptiert. Nun aber begannen die Menschen, ihren eigenen Verstand in den Mittelpunkt zu stellen und alte Normen zu hinterfragen. Aus diesen neuen Ansätzen entwickelten sich die heutigen Menschen- und Bürgerrechte.

Das Zeitalter der Aufklärung in Deutschland

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Deutschland zu einem Zentrum der Aufklärung mit Immanuel Kant als ihrem wichtigsten Vertreter. Das zentrale Merkmal der Aufklärung war die Forderung, dass die Vernunft für das Denken der Menschen entscheidend sein sollte: „Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ wurde zum Leitspruch.

Es war die Zeit der wichtigsten Dichter und Denker Deutschlands. Neben Kant wirkten weitere Philosophen wie Mendelssohn, Leibniz und Lessing. Die von der Aufklärung beeinflusste Weimarer Klassik brachte mit Autoren wie Goethe, Schiller und Wieland die berühmtesten Werke der deutschen Literatur hervor.

Immanuel Kant gilt als bedeutendster deutscher Philosoph der Aufklärung Gemälde von Johann Gottlieb Becker, 1768 (Quelle: Schiller-Nationalmuseum via Wikimedia Commons)

Die Aufklärung legte die Grundlage zu einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. Mit ihr entwickelte sich ein neues Verständnis für Bürger- und Menschenrechte. In allen deutschen Fürstentümern fanden die Ideen der Aufklärung Anfang des 19. Jahrhunderts unter dem Bürgertum großen Anklang. Vor allem die Vorstellung der individuellen Freiheitsrechte und der Volkssouveränität spielten hier eine wichtige Rolle.

Vielseitiger Monarch: Friedrich der Große war sowohl aufgeklärter Staatsmann als auch erfolgreicher Feldherr – und ein erstklassiger Flötenspieler. Gemälde von Adolph Menzel, 1850–1852 (Quelle: Alte Nationalgalerie via Wikimedia Commons)

Friedrich der Große und Preußen

Das Zeitalter der Aufklärung markierte zudem den Aufstieg Preußens zu einer europäischen Großmacht. Ab 1740 regierte Friedrich II. als preußischer König. Der Monarch führte wichtige wirtschaftliche Neuerungen sowie innenpolitische Reformen ein, die Preußen stabilisierten. Zudem erweiterte er mit zahlreichen Kriegen das Territorium seines Reichs. Als aufgeklärter König war Friedrich der Große, wie er später genannt wurde, ein Verfechter religiöser Toleranz. Berlin entwickelte sich unter ihm zu einem europaweit bedeutenden Zentrum der Aufklärung.

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1740

1740 wurde Friedrich II. preußischer König. Der aufgeklärte Monarch reformierte Wirtschaft sowie Gesellschaft und machte Preußen militärisch zur europäischen Großmacht.

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FAQ

Die Ideen der Aufklärung entstanden Ende des 17. Jahrhunderts. Ihre Hochphase hatte die Aufklärung im 18. Jahrhundert.

Berlin und Potsdam entwickelten sich vor allem auch wegen den eingewanderten französischen Hugenotten – unter ihnen zahlreiche Intellektuelle – zu einem wichtigen Zentrum der Aufklärung. Friedrich der Große verfolgte als aufgeklärter Absolutist das Ziel einer vernunftgeleiteten Staatsordnung und machte Preußen und vor allem Berlin zu einem Zentrum der deutschen Aufklärung.

Das zentrale Merkmal der Aufklärung war die Forderung, sich von der Vernunft leiten zu lassen. „Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ wurde zur Devise der Aufklärung. Die aufklärerischen Vorstellungen über individuelle Freiheitsrechte und die Volkssouveränität hatten einen großen Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen.