Führende westdeutsche Atomwissenschaftler geben „Göttinger Manifest“ ab
Die Gründung der Bundeswehr und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik 1955 war schon umstritten und wurde von heftigen innenpolitischen Auseinandersetzungen begleitet. Anfang 1957 legte Verteidigungsminister Franz Josef Strauß dann Pläne für eine atomare Bewaffnung der Bundeswehr vor, die er gemeinsam mit Bundeskanzler Adenauer energisch voranzutreiben versuchte. Adenauer behauptete öffentlich, taktische Atomwaffen seien lediglich eine „Weiterentwicklung der Artillerie“ und „beinahe normale Waffen“ und deshalb für die Bundeswehr zwingend nötig. Dagegen wandten sich am 12. April 1957 18 angesehene Naturwissenschaftler der Bundesrepublik in einem „Göttinger Manifest“. Strauß äußerte sich abfällig und beleidigend über Unterzeichner und auch Adenauer wies die Einmischung in die Politik empört zurück.
In der west- wie auch in der ostdeutschen Öffentlichkeit traf das Schreiben der Wissenschaftler aber auf viel Zustimmung. Der große öffentliche Druck bewirkte schließlich einen Verzicht der Bundesregierung auf die Atomwaffen-Pläne.

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