Deutsche Truppen setzen erstmals im Krieg tödliche Giftgase ein
Als sich während des Ersten Weltkriegs im Westen ein Stellungskrieg entwickelte und es kaum mehr Bewegung an der Front gab, kamen sowohl die Deutschen als auch ihre Gegner bald auf die Idee, Gas als Waffe einzusetzen. Als Erste setzten die Deutschen am 22. April 1915 Chlorgas und damit eine tödliche chemische Waffe ein: In Flandern wurde das in Stahlflaschen angelieferte Gas bei passender Windrichtung auf die französischen Truppen zu „abgeblasen“. In der sechs Kilometer breiten Gaswolke starben mehr als 1 000 Soldaten, dazu kam ein Mehrfaches an Schwerverletzten. Deutsche Sturmtruppen, die sich mit getränkten Mullkissen schützten, starteten danach einen erfolgreichen Angriff und erzielten Geländegewinne.
Nach dem deutschen Tabubruch begannen auch Briten und Franzosen mit Giftgasen zu arbeiten, wobei auf beiden Seiten Schutzmasken entwickelt und immer mehr Gasgranaten verwendet wurden. Insgesamt schätzt man die Effektivität der Giftgase im Ersten Weltkrieg aber als eher gering ein. Etwa 100 000 bzw. ein Prozent aller Todesopfer führt man auf chemische Waffen zurück. Zu den mehr als einer Million Verwundeten gehört auch Adolf Hitler, der als Meldegänger in einen britischen Angriff mit Senfgas geriet, für eine gewisse Zeit erblindete und die letzten Kriegswochen in einem Lazarett erlebte. Im Zweiten Weltkrieg setzen weder Deutsche noch ihre Gegner chemische Waffen ein.

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