Auf den Putsch folgt der größte Generalstreik der deutschen Geschichte
Nach dem Versailler Friedensvertrag von 1919 musste Deutschland das Heer und die Marine drastisch verkleinern. Die Weimarer Koalitionsregierung zögerte die Umsetzung jedoch hinaus, denn viele Soldaten und bereits entlassene Militärangehörige, die sich weiter in „Freikorps“ organisierten, wollten das Ende ihrer beruflichen Tätigkeit nicht akzeptieren. Als Anfang 1920 die Auflösung der Eliteeinheit „Brigade Ehrhardt“ angeordnet wurde, verweigerte der zuständige Kommandierende General die Umsetzung. Stattdessen gab er der Brigade den Befehl zum Marsch auf Berlin und forderte den antirepublikanischen Parteipolitiker Wolfgang Kapp auf, sich als neuen „Reichskanzler“ zur Verfügung zu stellen.
Die Regierung und Reichspräsident Ebert erfuhren bald, dass die dafür zuständigen Truppen das Berliner Regierungsviertel nicht vor den Putschisten verteidigen würden, da sie nicht auf „Kameraden“ schießen wollten. Deshalb beschlossen Ebert und etliche Minister, die Bevölkerung zum Generalstreik gegen den Staatsstreich aufzurufen, und flohen dann aus Berlin bis nach Stuttgart. Der von den Gewerkschaften unterstützte Generalstreik war der größte der deutschen Geschichte und führte zusammen mit der Verweigerungshaltung der Regierungsbeamten nach fünf Tagen zum Scheitern des Putsches.

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