DDR gründet „Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums“
Nach der Wende bzw. der friedlichen Revolution in der DDR hatte die neue DDR-Regierung unter Hans Modrow zu entscheiden, wie es im Rahmen der wirtschaftlichen Transformation mit den „Volkseigenen Betrieben“ (VEBs) weitergehen sollte. Um sie als „Volkseigentum“ zu wahren und im Interesse der Allgemeinheit zu verwalten, entschied die Modrow-Regierung am 1. März 1990, die Treuhandanstalt zu gründen. Ihre Aufgabe war es, die Betriebe in Privatunternehmen umzuwandeln oder auch stillzulegen. Am 17. Juni 1990 beschloss die DDR-Volkskammer zusätzlich das Treuhandgesetz, das zusammen mit dem Einigungsvertrag die Grundlage für die Tätigkeit der Anstalt nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 bildete.
Die Privatisierung betraf Zehntausende von Betriebsstätten und vier Millionen Beschäftigte. Bei der Transformation konnte man nicht auf Vorbilder zurückgreifen. Auch deshalb unterliefen den oft aus dem Westen stammenden Experten zahlreiche Fehleinschätzungen, dazu kam es zum Missbrauch von Fördermitteln oder zu anderer Wirtschaftskriminalität. Viele ehemalige DDR-Bürger empfanden die Veränderungen, die häufig den Verlust ihres Arbeitsplatzes zur Folge hatten, als negative, teils traumatisierende Einschnitte in ihrem Leben.
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