Euro-Starterkit Deutschland

Im Jahr 2002 begann mit der Einführung der Einheitswährung Euro ein neues Kapitel des europäischen Zusammenwachsens. Damit nahmen die Deutschen Abschied von einer Währung, die sie durch einige der turbulentesten Zeiten ihrer Geschichte begleitet hatte: die D-Mark. Ein originales Euro-Starterkit aus jener Zeitenwende ist Teil der Ausstellung des Deutschlandmuseums.

Der lange Weg zur gemeinsamen europäischen Währung

Schon Karl der Große verfolgte Pläne einer einheitlichen Währung seines gewaltigen, große Teile West-, Mittel- und Südeuropas umfassenden Frankenreichs. Es sollte jedoch noch viele Jahrhunderte dauern, bis die europäischen Länder tatsächlich konkrete Pläne zu einer gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsunion angingen. Als erste Schritte gelten die Schaffung der Europäischen Gemeinschaften (EGs) in den 1950er-Jahren. Dazu zählen vor allem die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl („Montanunion“), sowie die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.

Die Gründung der Europäischen Union (EU) durch den Vertrag von Maastricht machte 1992 endgültig den Weg zu einer Währungsunion frei. Heftig diskutierte man, welche Bezeichnung das neue Geld erhalten sollte. Seit 1979 wurde als europäische Rechnungseinheit die Bezeichnung ECU (European Currency Unit) genutzt, doch das klang Bundeskanzler Helmut Kohl zu sehr nach dem deutschen Wort Kuh. Andere Namenskandidaten für die europäische Währung waren Krone, Taler, Franken, Gulden oder Forint. Der damalige deutsche Finanzminister Theodor Waigel nahm später für sich in Anspruch, dass die Einführung des Namens Euro maßgeblich auf seine Initiative zurückging.1998 schließlich fiel der Beschluss, den Euro einzuführen.

Ab dem 1. Januar 2002 übernahmen zwölf Staaten den Euro als Währung, mittlerweile umfasst die Währungsgemeinschaft zwanzig Staaten. Die zwölf Sterne auf den Euro-Münzen stehen für diese Euro-Gründerstaaten. Während die Vorderseiten der Münzen immer eine Landkarte der europäischen Länder zeigen, finden sich auf der Rückseite nationale Symbol des jeweils ausgebenden Landes. Für Deutschland ist bei den Cent-Münzen mit einstelligen Beträgen Eichenlaub, bei Cent-Münzen mit zweistelligen Beträgen das Brandenburger Tor und bei 1- und 2-Euro-Münzen der Bundesadler zu sehen.

Starterkits als Vorgeschmack auf die Euro-Währung

In Deutschland taten sich viele mit dem Abschied der bewährten D-Mark schwer. Um den Einstieg des Euro als Bargeld zu erleichtern, gaben die Regierungen der beteiligten Staaten Euro-Starterkits heraus. Dabei handelte es sich um geringe Münzmengen, eingeschweißt in Plastikbeutel. Der Geldwert lag je nach Land zwischen 3 und 14 Euro. Die deutschen Eurostarterkits waren ab dem 17. Dezember 2001 erhältlich.

Die durch den Euro abgelöste D-Mark war ein Symbol für die stabile Wirtschaft der BRD (Quelle: Sammlung Deutschlandmuseum Berlin)

Das Euro-Starterkit für Deutschland enthält insgesamt 20 Münzen im Gesamtwert von 10,23 Euro: 2 x 2 €, 3 x 1 €, 4 x 50 Cent, 4 x 20 Cent, 3 x 10 Cent, 2 x 5 Cent, 1 x 2 Cent und 1 x 1 Cent. Bei dem im Deutschlandmuseum ausgestellten Euro-Starterkit handelt es sich um Münzen aus der Prägestätte Staatliche Münze Berlin, wie an dem Stempel A zu erkennen ist. Die übrigen Prägestätten liegen in München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G) und Hamburg (J). Auf der Vorderseite des Plastikbeutels befindet sich der Bundesadler mit stilisiertem Federkleid, auf der Rückseite als Herstellungsstempel das Datum 10.04.2001.

In den über 20 Jahren seiner Existenz hat sich der Euro auch in Krisen als stabile Währung erwiesen und so an Akzeptanz in der Bevölkerung gewonnen. Vor allem für die jüngere Generation haben die D-Mark-Münzen, die ebenfalls in der Vitrine des Deutschlandmuseums zu sehen sind, keinen Alltagsbezug mehr, sondern nur noch historische Bedeutung.

Objektinfos

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Exponat im Museum

Über das Deutschlandmuseum

Ein immersives und innovatives Erlebnismuseum über 2000 Jahre deutscher Geschichte

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