Ab 1663 wird der Reichstag des Heiligen Römischen Reichs nicht mehr aufgelöst
An den Reichstagen trafen sich die Gesandten der Landesfürsten und Reichsstädte, um Beschlüsse zu fassen oder Gesetze für das gesamte Heilige Römische Reich zu erlassen. Mehrere Jahrhunderte lang kamen sie dafür in unregelmäßigen Abständen für kürzere Zeit in unterschiedlichen Städten zusammen, ab 1594 tagten sie nur noch in Regensburg.
Der dort am 20. Januar 1663 eröffnete Reichstag sollte sich mit der Gefahr einer türkischen Invasion beschäftigen. Die Sitzungen zogen sich aber immer mehr in die Länge, weil man sich über ein weiteres Thema nicht einigen konnte: Die Reichsstände sahen ihre Gesetzgebungskompetenz beeinträchtigt und wollten mitreden, wenn ein neuer König vor der Wahl über seine Absichten mit den Kurfürsten verhandelte. Da der Streit sich immer länger hinzog, beschloss man nach Jahren, die Versammlung gar nicht mehr aufzulösen – der Reichstag wurde „immerwährend“. Er tagte bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs Anfang des 19. Jahrhunderts.
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