Der Landgraf von Hessen-Kassel schließt einen Vertrag mit Großbritannien
Am 15. Januar 1776 unterzeichnete Markgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel einen „Subsidienvertrag“, in dem er sich verpflichtete, Großbritannien 12 000 Soldaten mietweise zu überlassen. Die Männer sollten in Nordamerika eingesetzt werden, um die angestrebte Unabhängigkeit der Kolonien zu verhindern. Der „Menschenhandel“ zog im Deutschland der Aufklärung heftige Kritik auf sich, vor allem wurde Zwangsrekrutierung vorgeworfen.
Allerdings war es im 18. Jahrhundert nicht unüblich, Soldaten zu verleihen, und auch andere deutsche Kleinstaaten taten dies und erschlossen sich so zusätzliche Geldquellen.
Bis zum Ende des Krieges, der 1783 zur Unabhängigkeit der USA führte, wurden ca. 17 000 Soldaten aus Hessen, darunter viele angeworbene Männer aus anderen deutschen Gebieten, über den Atlantik geschickt, da Verluste laufend ausgeglichen werden mussten. Die Mehrheit kehrte in die Heimat zurück. Von den ca. 6 500 anderen fiel wohl mehr als ein Viertel, die übrigen erlagen Krankheiten oder desertierten und blieben in Amerika.
Über das Deutschlandmuseum
Ein immersives und innovatives Erlebnismuseum über 2000 Jahre deutscher Geschichte